Natalie in Wellington

Hi, Hello, Kia Ora und Hallo!

Ich war mir lange nicht sicher, was ich denn nach dem Abi gerne machen möchte. Möchte ich gleich studieren, möchte ich ein freiwilliges soziales Jahr machen oder doch lieber ins Ausland reisen?
Nach längerer Überlegung war mir klar, ich will erst einmal weg und mein eigenes Ding starten, so ganz allein.

Aber wohin und was tun? Volunteer, fsJ im Ausland, Work and Travel oder als Aupair in einer Familie arbeiten und wohnen? Bei meinen Recherchen im Internet bin ich dann auf das Demi Pair Programm in Neuseeland von iSt gestoßen und ich war mir schnell sicher, das möchte ich machen. Einen Aufenthalt im wunderschönen Neuseeland und gleichzeitig in einer Sprachschule meine Englischkenntnisse verbessern, perfekt!

Die fast komplette Organisation meines Aufenthaltes in der Familie und den Besuch der Schule, übernahm iSt für mich. Ich musste lediglich ein paar Formulare ausfüllen, das Visum beantragen und ein Portfolio mit Bildern von mir, meiner Familie und meinem Leben, erstellen.

Bei allen Fragen stand mir das iSt- Team immer hilfsbereit zur Seite und somit fühlte ich mich immer sehr gut aufgehoben und nie allein gelassen.

Etwa 3 Monate später bekam ich dann eine E-Mail von einer potenziellen Gastfamilie. Per Anhang sendeten sie mir einen Brief und einige Bilder. Ich war von der sympathischen Bewerbung der Familie angetan und wir vereinbarten sofort ein Skypgespräch. Beim Gespräch stellte sich dann sehr schnell fest, dass dies meine Gastfamilie in Neuseeland werden wird.
Das spannende an der Familie war für mich, dass ich in keine „gewöhnliche Kiwifamilie“ kam, sondern in eine asiatische Familie. Meine Gastmutter kommt ursprünglich aus Malaysia und mein Gastvater aus Indien. Die Beiden waren mir schon von Anfang an sehr sympathisch und ich freute mich ungemein auf meine Zeit in dieser Familie.
Beim dritten Skypechat waren dann auch die beiden Kinder dabei, Samar (jetzt 4) und Zayd (jetzt 2), einfach nur zuckersüß die Beiden.

Die Monate bis zur Abreise vergingen wie im Flug und die Vorfreude stieg mit jedem Tag. Ich war im stetigen Kontakt mit der Familie und es folgten noch jede Menge Gespräche über Skype und meine Gastmutter und ich blieben im stetigen Emailkontakt.

Am 9. Juli war es dann soweit, mein Abenteuer ans andere Ende der Welt begann.
Nach circa 33 langen Stunden landete ich dann endlich in Wellington. Mein Gastvater und Samar warteten schon am Flughafen und begrüßten mich mit herzlichen Umarmungen.
Zu Hause traf ich dann auch gleich meine Gastmutter und den kleinen Zayd. Ich fühlte mich sofort richtig wohl und wurde wie ein Teil der Familie behandelt.

Es war total spannend eine weitere Kultur in Neuseeland kennenlernen zu dürfen, das fing beim Essen an und hörte bei der Sprache auf.
Noch in Deutschland schickte mir meine Gastmutter Pläne der Wochen- und Tagesabläufe der Kinder, deshalb wusste ich schon ungefähr, was in den nächsten Wochen auf mich zukam.

Trotz allem wurde mir im Laufe der ersten Woche nochmals alles langsam und genau erklärt.

Am zweiten Tag in der Familie, hatte ich dann meinen 20. Geburtstag.
Sie gaben sich total viel Mühe, um den Tag so schön wie möglich zu gestalten. Als ich am Morgen an den Frühstückstisch kam, stand eine Torte auf dem Tisch, mit meinem Namen, meinem Geburtsdatum und 20 Kerzen darauf. Außerdem sangen sie ein Lied für mich und ich sollte die Kerzen auspusten, dann bekam ich sogar noch ein Paar Geschenke.
Nach dem Kuchenfrühstück ist mein Gastvater dann mit mir in die City gefahren und hat mit alles ein bisschen gezeigt, wie zum Beispiel: die Waterfront, den Beach in Wellington, die Straßen, auf denen man gut Shoppen kann, die Cuba Street, auf der Café an Café einlädt um einfach ein bisschen zu relaxen und den Courtney Place, auf dem man an den Wochenenden super feiern gehen kann.
Außerdem hat er mir gleich noch das Campbell Institute gezeigt, wo ich dann ab der übernächsten Woche zur Schule ging.

Mit dem Schulleben, begann dann auch mein richtiges Leben als Demi Pair.

Ich ging morgens von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr zur Schule und ab 16.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr half ich meiner Gastmama mit den Kindern und dem Haushalt.Zu meinen Aufgaben im Haushalt gehörten unter anderem Staubsaugen, Staubwischen, Wäsche waschen und diese dann auch aufzuhängen, Bad putzen und ein bis zwei Mal in der Woche zu kochen.Ab und zu passte ich auch am Wochenende auf die Kinder auf, meine Gasteltern konnten die Zeit dann zu Zweit nutzen.

Die Zeit, die ich am Wochenende mehr arbeitete, arbeitete ich unter der Woche natürlich weniger. Ansonsten hatte ich freie Zeit, die ich nutzen konnte wie ich wollte. Zum Beispiel habe ich mich mit einer Freundin bei einer Thaiboxschule in Wellington angemeldet und wir konnten uns ein bis zwei Mal die Woche dort auspowern.  

An den Wochenenden sind wir einige Male feiern gegangen oder auch einfach mal gemütlich Shoppen gewesen und haben es uns bei einem Kaffee to go an der Waterfront gut gehen lassen.

Die Schulzeit im Campbell Institute hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Die Atmosphäre ist freundschaftlich, eigentlich kann man sagen, Jeder kennt Jeden, zumindest vom Sehen. Ich habe unter anderem dort viele nette Menschen kennen lernen dürfen, von denen ich mittlerweile einige zu meinen wirklich guten Freunden zähle. 

Meine Englischkenntnisse konnte ich dank den netten und gut qualifizierten Lehrern um einiges verbessern. Besonders hat mir das Internationale am Sprachinstitut gefallen, es sind Schüler jeglicher Nationen dort vertreten, somit lernt man auch eine Menge über verschiedene Länder und deren Kulturen.

Nach meinem 6 monatigem Demi Pair Aufenthalt habe ich mir mit einer Freundin, die ich in Neuseeland kennen gelernt habe, meinem Cousin und meinem Freund ein Auto gekauft, mit dem wir dann gemeinsam die Süd- und Nordinsel Neuseelands bereist haben. 

Aotearoa, wie es auf Maori heißt, ist wirklich ein atemberaubendes und beeindruckendes Land. Von grasgrünen Wiesen mit hunderten Schafen, Gletschern, Regenwäldern und Vulkanen bis hin zu endlosen Stränden, kann man alles im Land der weißen Wolke entdecken.

Zusammenfassend kann ich sagen, es war einer der besten Entscheidungen in meinem Leben, für eine so lange Zeit nach Neuseeland zu reisen.

Man wächst an Aufgaben, vor die man plötzlich und ohne Vorwarnung gestellt wird, gewinnt viele neue Freundschaften, die um die ganze Welt reichen und eine zweite Heimat. Und im Gepäck zurück nach Hause, sind garantiert unvergessliche und unbezahlbar schöne Erinnerungen.